Unterricht
"Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Habe Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger. Vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir auch Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen." (Maria Montessori")
Mit dieser grundlegenden Wertschätzung und Begegnung auf Augenhöhe, die wir bemüht sind jeden Tag zu leben, begehen wir an der Elsa den Unterricht in Form von zwei sich ergänzenden Systemen:
Freiarbeit
In der täglichen Freiarbeit haben die Kinder die Möglichkeit in einer „vorbereiteten Umgebung“ ihre Aufgaben auszusuchen und lernen, sich ihre Zeit über die Woche einzuteilen. Die Montessori-Materialien und deren Ergänzungsmaterial sind in den Klassenräumen untergebracht. Sie sind hierarchisch aufeinander aufgebaut und regen zum handelnden Lernen an. Die klassischen Montessori-Materialien sind Grundlagen für verschiedene Kompetenzbereiche in den Fächern „Mathematik“ und „Deutsch“ sowie weitere Lernangebote zum Kompetenzerwerb in den anderen Fächern. Sie sind in allen Klassen überwiegend gleichermaßen vorhanden und umfassen verschiedene Anforderungsstufen.
Die Klassenräume bieten je nach Sitzordnung die Möglichkeit, während der Freiarbeit die Sozialformen frei zu wählen, Sitzkreise spontan anzubieten, Leseecken zu nutzen oder dort zu arbeiten und ggf. begonnene Arbeiten bis zu ihrer Fertigstellung liegen zu lassen. Es stehen kleine Arbeitsteppiche zur Verfügung, um in der Klasse oder auf dem Flur arbeiten zu können. Das ganze Schulgebäude wird als Lernraum verstanden, dessen weitere Räumlichkeiten – wie z. B. der Schulgarten – nach Absprache für Lern-Arrangements genutzt werden können.
So können die Schüler*innen ihre Schwerpunkte sowohl inhaltlich, als auch in der Sozialform interessengeleitet auswählen und danach handeln. Darüber hinaus gibt es für alle Kinder zusätzliche Wochenpflichten, die ebenfalls erreicht werden müssen.
Besondere Schwerpunkte werden auf die Entwicklung methodischer Kompetenzen gelegt. Planen, Recherchieren, Miteinander-Kooperieren und Präsentieren sind die häufigsten damit verbundenen Tätigkeiten, weil sie grundlegend für eigenständiges Lernen sind. Jedes Kind wird durch die Freiarbeit vom ersten Schultag an in die Arbeit in den unterschiedlichen Sozialformen eingeführt und lernt die Handhabung der verschiedenen Medien, z. B.:
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mit Freiarbeitsmaterialien sachgerecht umgehen
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Bücher und Sachtexte aus der Klassenbücherei finden und verwenden
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Digitale Medien zum Recherchieren, Produzieren und Präsentieren nutzen
Die Eigenorganisation mit den Anforderungen und Freiheiten in Balance zu bringen ist ein hohes Anforderungsprofil. Die Kompetenz, den Lerngegenstand frei zu wählen, bringt nicht jedes Kind von vornherein mit. Während der Freiarbeit wird das Kind durch die Klassenleitung unterstützt, einen Gegenstand oder ein Thema auszuwählen, sich ein Ziel zu setzen und dieses angemessen zu verfolgen und die Arbeiten abzuschließen. Nach dem Motto „das Kind will, was es tut“ und nicht „das Kind macht, was es will“ soll jedes Kind zur Selbsttätigkeit erzogen werden, auch unter zur Hilfenahme eines strukturgebenden Wochenplanes.
Derzeit stehen den Klassen 16 Freiarbeitsstunden in der Woche zur Verfügung.
Fachunterricht
Fachstunden sind ergänzender Unterricht, der alle Fächer umfasst. In Mathematik, Deutsch und Sachunterricht findet er in reduzierter Stundenzahl statt und es werden dort vor allem die Inhalte des Lernplans erarbeitet, die durch das Konzept von Montessori in der Freiarbeit nur eingeschränkt vermittelt werden können. Die Kinder lernen in Jahrgangsgruppen und erwerben fachspezifische Kompetenzen und Methoden, z. B.:
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Lernen im „Frontalunterricht“
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Unterrichtsgespräche führen und Einhalten entsprechender Regeln
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Werkstattarbeit, Projektarbeit oder die Präsentation von Arbeitsergebnissen
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Kennenlernen und Erarbeiten von Lern- und Arbeitstechniken in verschiedenen Sozialformen des Lernens
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Lesen und Erarbeiten gemeinsamer Ganzschriften in den verschiedenen Jahrgängen
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Fördern der prozessbezogenen Kompetenzen in Mathematik
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der planmäßige Besuch eines außerschulischen Lernortes (z.B. Bibliothek, Museum, Bauernhof oder Theater) und seine Vorbereitung
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Erfahren und Erleben fachspezifischer „Rituale“ (Religion, Andachten, Feiern) usw.
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